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Toni Caviezel (Caton), geb. am 26. September 1961

 

Den Kunstmaler (oder -spachtler) Caton respektive seine Werke zu beschreiben, einzuordnen, zu schubladisieren ist ein schwieriges Unterfangen, denn auch die grossen Schubladen sind eng dafür. Der Künstler selber passt ohnehin in kaum einen Rahmen - im übertragenen Sinn, nicht wegen der Sumo-Ringer-Figur.

Trotz viel Saft, geballter Kraft, Elektrizität & voller Lautstärke handelt es sich nicht bloss um eine impulsive Malerei: Die Bilder sind vielmehr mit Überlegung, Sinn und Zielen entstanden. Man müsste sie vielmehr als exprosiv respektive als explessiv bezeichnen, das homogene Gemisch von expressiv und explosiv; das heisst vor allem enorm ausdruckstark und höchst spannungsgeladen. Manches Mal erfolgt die Explosion auch sogleich unter dem Spachtel.

Die Werke Catons sind zudem authentisch, lassen sich auch mühelos und zweifelsfrei identifizieren. Keine Ikonen und kein Epigone zeigen sich darin. Der Begriff des eigenständigen Catonismus mag vermessen klingen, aber er kommt ja nicht aus dem Mund des Künstlers selber, stammt nur von einem unbescheidenen Galaristen aus dem verschlafenen Urnäsch.

In Anlehnung an den Ausdruck der "Jungen Wilden" in den Siebzigern möchte ich Toni Caviezel als einen der "Jungen Verrückten" bezeichnen. Tausend Dank, Du Ver-rückter, für die hochinteressante Ausstellung, die Du uns bescherst. Und Dank auch für Deine Kameradschaft. Es ist besonders bereichernd, mit einem farbechten, mit eigener Vernunft begabten Original befreundet zu sein, zumal mit einem aus Appenzell.

Richard Altherr